GESCHICHTE DES
ANTIKRIEGSTAG
(1. SEPTEMBER)
Nie
wieder Krieg,
nie
wieder
Faschismus!
Erklärung
des
Deutschen
Gewerkschaftsbun-
des zum 01. September 2016:
"Viele
Millionen
Menschen
sind
heute
weltweit
Opfer
von
Kriegen
und
Bürgerkriegen,
von
politischer,
eth-
nischer
und
religiöser
Verfolgung
und
suchen
Schutz
in
anderen
Regionen
ihres
Heimatlandes,
in
Nach-
barländern
oder
auch
in
Industrieländern",
heißt
es
im
diesjährigen
Aufruf
des
DGB
zum
Antikriegstag.
"Ihre Würde zu schützen ist uns Verpflichtung."
Die Geschichte des Antikriegstags im
Bild-Plakate und Dokumente von DGB
und Gewerkschaften zum Antikriegstag
Seit
1957
erinnert
der
DGB
am
1.
September
an
die
Schrecken
des
Ersten
und
Zweiten
Weltkriegs
sowie
an
die
schrecklichen
Folgen
von
Krieg,
Ge-
walt
und
Faschismus.
An
jedem
1.
September
ma-
chen
der
Gewerkschaftsbund
und
seine
Mitglieds-
gewerkschaften
seitdem
deutlich:
Die
deutschen
Gewerkschaften
stehen
für
Frieden,
Demokratie
und Freiheit.
Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!
1957 – Der erste Antikriegstag – "Nie wieder
Krieg!"
Auf
Initiative
des
DGB
wurde
erstmalig
am
1.
Sep-
tember
1957
des
Jahrestags
des
Überfalls
der
deutschen
Wehrmacht
auf
Polen
von
1939
und
damit
des
Beginns
des
Zweiten
Weltkriegs
im
Rahmen eines Antikriegstages gedacht.
1966
–
Beschluss
des
DGB
über
regelmäßigen
Gedenktag
1966
richtete
die
IG
Metall
mit
nachdrücklicher
Unterstützung
der
ÖTV
(Gewerkschaft
Öffentlicher
Dienst,
Transport,
Verkehr
-
heute
ver.di)
einen
Antrag
an
den
7.
Ordentlichen
DGB-Bundes-
kongress:
Der
1.
September
sollte
fortan
von
DGB
und
Gewerkschaften
als
Tag
des
Bekenntnisses
für
den
Frieden
und
gegen
den
Krieg
begangen
werden.
Der
Antrag
(siehe
unten)
wurde
von
den
Delegierten des Bundeskongresses angenommen.
Motiv eines Plakats der DGB-Jugend zu einer Antikriegs-
tagsveranstaltung 1981 in Essen
Antrag und Beschluss des 7. Ordentlichen DGB-Bundes-
kongresses von 1966 zur regelmäßigen Einrichtung eines
Gedenktags am 1. September
1979 – 40. Jahrestag des Beginns des Zweiten
Weltkriegs "Nie wieder Krieg! Abrüstung – Ge-
winn für uns!"
Zum
1.
September
1979,
dem
40.
Jahrestag
des
Beginns
des
Zweiten
Weltkriegs,
rief
der
DGB
unter
dem
Motto:
"Nie
wieder
Krieg!
Abrüstung
–
Gewinn
für
uns!"
bundesweit
zum
Antikriegstag
auf. Auf einer zentralen
Veranstaltung
der DGB-
Jugend
NRW
in
der
Dortmunder
Westfalenhalle
sprach
der
damalige
DGB-Vorsitzende
Heinz
Os-
kar
Vetter
zu
16.000
Teilnehmerinnen
und
Teil-
nehmern:
"Dass
wir
als
Gewerkschafter
gegen
den
Krieg,
gegen
jeden
Krieg
sind,
ist
doch
selbstverständlich.
Unsere
Einheitsgewerkschaft
ist
aus
den
Erfahrungen
mit
Kriegstreibern
und
Mördern
entstanden.
(...)
Es
gibt
Realitäten,
die
zu
groß
sind
für
Hass
oder
Vergeltung.
Nur
eines
darf
man
nicht
zulassen:
das
Vergessen!
Mit
jedem
Vergessen
sterben
die
Gefolterten,
Ver-
brannten und Gefallenen zum zweiten Mal."
1980 – erster zentraler DGB-Aufruf
"Einzige Chance: Entspannung, Abrüstung,
Frieden – weltweit"
1980
startete
der
DGB
einen
ersten
zentralen
Auf-
ruf
zum
Antikriegstag
unter
dem
Motto:
"Einzige
Chance:
Entspannung,
Abrüstung,
Frieden
-
welt-
weit".
Mit
der
Entwicklung
der
Neutronenbombe,
dem
NATO-Doppelbeschluss
und
dem
Einmarsch
der
Sowjetunion
in
Afghanistan
stieg
1979
die
Furcht
vor
einem
neuen
weltweiten
Krieg.
Die
Friedens-
bewegung
in
Deutschland
wuchs.
Im
Aufruf
des
DGB
hieß
es,
angesichts
der
bedrohlichen
welt-
politischen
Lage
sei
es
mehr
denn
je
Aufgabe
der
Gewerkschaften,
sich
für
Frieden,
Entspannung
und Abrüstung einzusetzen.
1989
–
50.
Jahrestag
des
Beginns
des
Zweiten
Weltkriegs
"Nie
wieder
Krieg
-
für
den
Frieden
arbeiten"
Unter
dem
Motto
"Nie
wieder
Krieg
-
für
den
Frieden
arbeiten"
gedachte
der
DGB
zum
Anti-
kriegstag
des
50.
Jahrestags
des
Beginns
des
Zweiten
Weltkriegs.
Das
Motto
sollte
"dazu
aufrufen
zurückzuschauen,
um
aus
Fehlern
und
Versäumnissen
zu
lernen
und
sich
andererseits
unserer
Verantwortung
für
die
Zukunft
zu
stell-
en", so der damalige DGB-Vorsitzende.
1999
–
60.
Jahrestag
des
Beginns
des
Zweiten
Weltkriegs
"Nie
wieder
Krieg
-
nie
wieder
Völ-
kermord"
"'Nie
wieder
Krieg'
-
am
Ende
dieses
Jahrhunderts
müssen
wir
erleben,
dass
diese
alte
Forderung
der
Deutschen
Gewerkschaftsbewegung
noch
längst
nicht
verwirklicht
ist.
'Nie
wieder
Völker-
mord'
-
erleben
müssen
wir
auch,
dass
nach
wie
vor
weltweit
Menschenrechte
mit
den
Füßen
ge-
treten
werden,
dass
Völkervertreibung
und
Massenmord
bittere
Wirklichkeit
sind."
So
der
Auszug
aus
dem
Antikriegstags-Aufruf
des
DGB
von
1999,
der
unter
anderem
geprägt
war
vom
Eindruck
der
Kriegsverbrechen
der
Kriege
im
ehe-
maligen
Jugoslawien
sowie
dem
Einsatz
der
NATO
im "Kosovo-Krieg".
2009
–
70.
Jahrestag
des
Beginns
des
Zweiten
Weltkriegs
"Kriege
vermeiden
–
Krisen
bekäm-
pfen
–
die
Weltwirtschaft
neu
ordnen"´-
NPD-
Verbot gefordert
"60
Millionen
Opfer
stehen
für
den
schlimmsten
Vernichtungskrieg
in
der
Geschichte
der
Men-
schheit.
Auch
70
Jahre
nach
Beginn
des
Zweiten
Weltkrieges
sind
wir
Tag
für
Tag
mit
Kriegen
konfrontiert.
Das
Leiden
von
Millionen
Menschen
auf
allen
Kontinenten
dauert
an.
In
Afghanistan
herrscht
Krieg.
Der
Krieg
ist
mit
militärischen
Mit-
teln
nicht
zu
gewinnen.
Wir
fordern,
den
Bundeswehreinsatz
schnellstmöglich
zu
beenden
und
Afghanistan
beim
Aufbau
einer
nachhaltigen
Zivilgesellschaft
zu
unterstützen.
(...)
Wer
Frieden
will,
muss
den
Feinden
der
Freiheit
und
Demo-
kratie
entschlossen
entgegentreten.
Alte
und
neue
Nazis
haben
keinen
Platz
in
unserem
Land.
Der
DGB
fordert
mit
allem
Nachdruck
ein
Verbot
der
NPD",
so
der
DGB
in
seinem
Antikriegs-
tagsaufruf 2009.
Ehrenfriedhof
Jammertal
in
Salzgitter-Le-
benstedt,
2011.
Die
Namen
sichtbar
mach-
en:
In
fünf
Metallbüchern
befinden
sich
etwa
4000
Namen
von
Opfern
mit
Geburts-
und Sterbedatum und Grabkoordinaten.
Foto: Elke Zacharias
2014
–
100
Jahren
Beginn
des
Ersten
Weltkriegs,
75
Jahre
Beginn
des
Zweiten
Weltkriegs:
"Nie
wieder
Krieg, nie wieder Faschismus!"
2014
war
für
die
Antikriegs-
und
Frie-
densbewegung
ein
Jahr
von
besonderer
historischer
Bedeutung:
Vor
100
Jahren
begann
der
Erste
Weltkrieg,
vor
75
Jahren
der
Zweite
Weltkrieg.
So
forderte
der
DGB
in
seinem
Aufruf
zum
Anti-
kriegstag
2014:
"Beide
Jahrestage
machen
den
diesjährigen
Antikriegstag
zu
einem
zentralen
Tag
der
Erinnerung
und des Mahnens.
Auch
heute
gilt:
Kriege
kommen
nicht
über
uns
–
sie
werden
gemacht.
Gewalt
geht
von
Menschen
aus
–
und
trifft
Menschen.
Sie
werden
getötet,
ver-
wundet
und
vertrieben.
Ihr
Leben
wird
bis
in
die
Grundfesten
erschüttert
-
während
andere
aus
Kriegen
Profite
schlagen
oder
ihre
Machtinteressen
durchsetzen.
Daran
erinnern
der
DGB
und
seine
Mitgliedsgewerkschaften
seit
1957
nicht
nur
am
Antikriegstag:
Nie
wieder
darf
Krieg
von
deutschem
Bo-
den ausgehen."
Quelle:
DGB
Antikriegstag in Salzgitter
Der
jährliche
Antikriegtag
am
1.
Sep-
tember
wird
traditionell
mit
einer
Ge-
denkfeier
des
DGB
auf
dem
Ausländer-
friedhof
Jammertal
begangen.
Hier
wurden
Insgesamt
über
4000
Opfer
aus
mehr
als
15
Nationen
beigesetzt.
Mit
der
Gründung
der
Reichswerke
"Herm-
ann-Göring"
kamen
ab
1937
immer
mehr
Menschen
in
das
Aufbaugebiet.
Nach
Kriegsbeginn
waren
dies
vor
all-
em
Zehntausende
Zwangsarbeiter,
Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge.
Die
schwere
Arbeit
und
die
oft
unzu-
reichenden
Lebensbedingungen
führ-
ten
zu
einer
stetig
steigenden
Sterbe-
rate.
In
den
ersten
Jahren
wurden
alle
Toten
auf
den
Dorf-
und
Kirchenfried-
höfen
oder
auf
dem
Friedhof
Wester-
holz bei Salzgitter beigesetzt.
Die
Errichtung
eines
zentralen
"Ausl-
änderfriedhofes"
begann
im
Frühsom-
mer 1943.
Antikriegstag
DGB
Antikriegstag
DGB